5 FRAGEN AN MARLENE HAUSEGGER
Was waren wichtige Stationen deiner künstlerischen und beruflichen Tätigkeit?
Meine Residencies und Arbeitsaufenthalte u. a. in Tirana, Belgrad, Mexico City und New York.
Wie würdest du dein künstlerisches Schaffen beschreiben?
Temporäre Installationen im öffentlichen Raum, die von meinem Interesse für das Alltägliche und für gesellschaftspolitische Prozesse geprägt sind. Begleitende Zeichnungen, Collagen und Fotografie.
Inwieweit inspiriert bzw. beeinflusst dich Bregenz als vorübergehender Wohnort?
Unsere Residency fiel genau in die Zeit des zweiten und dritten Lockdowns und stellte sich nicht nur als bereichernder Tapetenwechsel, sondern auch als produktiver Arbeitsaufenthalt heraus. Die Möglichkeit im Druckwerk Lustenau Lithografien anzufertigen und eine neue Technik zu lernen war fantastisch
Spielt der Ausstellungsort – in diesem Fall das Palais Thurn und Taxis in Bregenz – eine wichtige Rolle für deine Ideen und Vorhaben einer Ausstellung? Was können wir in der Ausstellung, die am 10. Februar 2021 eröffnet wird, erwarten?
Bedauernderweise waren die vielen interessanten Museen in der Umgebung während unseres Aufenthalts nur für eine kurze Zeit geöffnet. Meine Installation „Stumme Signale“ am Dach des Palais reagiert auf die spezielle Situation der geschlossenen Ausstellungshäuser. Es ist ein Versuch, der Funktion des Museums als Sender und Empfänger symbolisch ein Forum zu geben.
Wie sehen deine Planungen für das Jahr 2021 aus – gibt es interessante Projekte und Ausstellungen, von denen du uns erzählen möchtest?
Mein nächstes Projekt findet im Frühling in Athen in Kooperation mit der Galerie THE BREEDER statt. Weiters gibt es wieder eine Einladung nach Pakistan, wobei sich noch herausstellen wird, ob diese Reise möglich sein wird.
5 FRAGEN AN HANNES ZEBEDIN
Was waren wichtige Stationen deiner künstlerischen und beruflichen Tätigkeit?
Ich würde mal mit Wien beginnen, da ich dort studiert habe, dann haben sich durch meine künstlerische Arbeitsweise weitere Orte, Länder ergeben, wie Hamburg, Bosnien, Mexiko, Norwegen, Puerto Rico, Serbien, Russland, Detroit …. Die Orte betrachte ich als Schnittmenge von Einladungen, Ausschreibungen und eigenen Interessen. Vor ca. 10 Jahren begann ich gemeinsam mit zwei Künstlerkollegen die postindustrielle belgische Stadt Charleroi zu erforschen und eigenständige Kunstprojekte dort zu realisieren. Die Erfahrungen aus diesem etwa 5-jährigen Projekt wollte ich dann auf eine Region übertragen, die mir sehr am Herzen liegt: Die Alpen-Adria-Region, der Übergang von den Alpen hin zur Adria, der die Länder/Gebiete Slowenien, Kärnten, Istrien und Friaul umfasst. Ich lebe seit ca. 6 Jahren mehr oder weniger konsequent in dieser Gegend und versuche dies auch in meinen Projekten zu reflektieren.
Wie würdest du dein künstlerisches Schaffen beschreiben?
Untersuchung räumlicher Strukturen hin auf deren sozialen, politischen, geografischen und historischen Eigenschaften, die mittels performativer/bildhauerischer Elemente inszeniert werden und den*die Besucher*in einladen, sich in bestimmte Situationen zu versetzen.
Inwieweit inspiriert bzw. beeinflusst dich Bregenz als vorübergehender Wohnort?
Sehr, ich war bis jetzt immer nur sehr kurzfristig in Bregenz, obwohl ich schon öfter künstlerisch in Vorarlberg war (Kunstforum Montafon, SilvrettAtelier, Interventionen in Schruns und Nenzing). Scheinbar ist Vorarlberg doch nicht so klein. Generell interessiert mich hier die Architektur und das Handwerk, das Dreiländereck, der Nebel und der Übergang von ländlichen und urbanen Gebieten.
Spielt der Ausstellungsort – in diesem Fall das Palais Thurn und Taxis in Bregenz – eine wichtige Rolle für deine Ideen und Vorhaben einer Ausstellung? Was können wir in der Ausstellung, die am 10. Februar 2021 eröffnet wird, erwarten?
Ja, ich werde die Architektur des Raumes verwenden, um meine Erzählung darin einzusetzen. Eigentlich wollte ich meinen Aufenthalt nutzen, um Architektur-Erforschungen in Vorarlberg und Graubünden zu unternehmen, dies ist durch Covid19 natürlich nicht mehr in dem Umfang möglich, aber ich werde den Raum mit Architekturelementen aus dem Alpen-Adria-Raum versehen, um das Leben und Sein im gegenwärtigen Europa anzusprechen. Ich glaube es könnte interessant werden, meine Interpretationen der Alpen-Adria-Region in der Bodenseeregion zu verankern, da die Regionen ja ähnliche Strukturen haben.
Wie sehen deine Planungen für das Jahr 2021 aus – gibt es interessante Projekte und Ausstellungen, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich möchte einen Katalog meiner künstlerischen Arbeiten produzieren. Ich finde dabei interessant, dass der Großteil meiner Arbeiten zwischen zwei Krisen entwickelt wurde, der Wirtschaftskrise von 2008 und der laufenden Covid19-Krise. Weiters stehen Projekte im öffentlichen Raum an, eines ist entlang der Großglockner Hochalpenstraße und eines am Semmering. Im April sollte ein künstlerisches Forschungsprojekt in Pakistan vonstattengehen, wo ich aber selbst nicht weiß, wie das in diesen Zeiten funktionieren soll.