In Kooperation mit der Galerie Michael Bella in Wien präsentieren die beiden slowakischen Künstlerinnen Dorota Sadovská und Emöke Vargová und der slowakische Künstler Ján Vasilko ihre Arbeiten im ersten Stock sowie Dachgeschoss des Künstlerhauses.
Emöke Vargová
Emöke Vargová ist eine slowakische Künstlerin, die an der Akademie für Bildende Künste in Bratislava studierte. Ihr Grundmaterial sind Herrenjacken, die die Künstlerin in Second-Hand-Läden erstanden hat. Das so gewonnene Material wurde weiterverarbeitet durch Nähen, Sticken, eingenähte Zeichnungen mit frei hängenden Fäden und Knoten, zum Teil inklusive textlicher Zitate von Werbeslogans, die oft die Pointe der besagten Geschichte sind. Die Künstlerin geht davon aus, dass eine Jacke – stellvertretend für die physiognomischen Merkmale eines Mannes – ein modisches Objekt mit sozialer Identität ist. Als Grundlage ihrer Wandobjekte dienen Holzrahmen, die nicht klassisch als Leinwand bespannt werden, sondern mit ihren neu zusammengefügten Textilien. Teilweise sind die Rahmenstrukturen weiterhin sichtbar.
Dorota Sadovská
„Dorota Sadovská sucht ihren Schwerpunkt in bekannten Themen, Techniken und Zusammenhängen. Sie will sich an den einzigartigen Punkt herantasten, an dem sie Gegensätze balancieren kann: Spiritualität mit unverhüllter Körperlichkeit, Symmetrie mit Hässlichkeit, Minimalismus mit barockem Staunen. Sie greift wiederkehrende Themen aus der Kunst- und Denkgeschichte auf und behandelt sie neu, frisch und innovativ. Sie installiert realistische Gemälde in dreidimensionale Objekte und lässt ausgeschnittene Fotografien an der Wand wandern. Um eine eigene Präsentation für potenzielle Zuschauer zu schaffen, die keine Lust auf einen Galeriebesuch haben, nutzt sie das Format einer Frauenzeitschrift. Wir haben sie in einer Performance mit echtem Gras oder mit interaktiven Robotern aus Plastikmüll gesehen. Sie überrascht mit ihrem Humor und Spielsinn. In Zeiten des Zweifels stellt sie Fragen nach dem Wesen der Kunst, ihrer Präsentation, der Relevanz von Themen und Seinsformen.“
(www.sadovska.sk, Übersetzung)
Ján Vasilko
Ján Vasilko studierte an der Universität Košice und an der Akademie der bildenden Künste, Prag. „Bei Ján Vasilkos Werken verbindet sich die absolute Kompositions- und Darstellungsfreiheit, die dem abstrakten Expressionismus nahesteht, mit einem strengen geometrischen System. Es geht um das geometrische Ausdrucksmittel, aber ohne Regeln und beengende Konzepte und Traditionen. Das Bild ist das Ergebnis des Schöpfungsaktes. Es ist ein Prozess, eine Geschichte,
oder man könnte auch sagen eine Performance. Das wichtigste Merkmal seiner Bilder ist die Vertikalität und Horizontalität und die Harmonie zwischen diesen beiden Polen. Gearbeitet wird mit den primären Elementen des Ausdrucks. Die abstrakten Gemälde basieren nicht auf der Abstraktion von Natur, Landschaften, Menschen. Sie sind auch keine verschlüsselten Aufzeichnungen oder Codes. Sie sind unbewusste Improvisationen und arbeiten mit dem Zufall.“ (Panarte Website)
