BRAUCHEN
„TABUBRUCH“
Der Körper in Stücken.
Ikonographischer Hintergrund meiner Arbeit ist die Ablehnung der mörderischen, die Seele tötenden Rationalismus, und der Instrumentalismus der die Welt beherrschenden Wachstumsgesellschaft. Und die Beherrschung des Bewusstseins durch das Dogma des grenzenlosen Wachstums. Für mich ist die Ablehnung dieses Dogmas körperlich spürbar. Die rituellen Ursprünge des Kunstobjekts sind dem religiösen Opfer verwandt, und erinnert an alte Reliquienkulte.
Die Objekte selbst sind Schauplatz einer Verstümmelung.
Sind Verletzung und Wunde.
Verstümmelung, Amputation und Fragmentierung bezeugen die Anerkennung von Verlusten.
Sie sind ein Teil für das Ganze.
Ein abgetrennter Kopf,
Eine abgetrennte Hand,
Ein Körper, dem die Hände gebunden sind.
Das göttliche manifestiert sich auf Erden durch das Wirtschaftswunder. Die Idee des Wachstums wird von einem wirkmächtigen Tabu geschützt. Wer die Notwendigkeit von Wachstum und „Brauchen“ infrage stellt, landet im Abseits. Grenzenloses Wachstum steht auf einer Stufe mit den Grundrechten der Menschheit. Und stetiges Wachstum ist von einer unantastbaren Aura umgeben, wie die Begriffe des Göttlichen.
Haben wir endlich den Mut die Spirale der Zerstörung zu verlassen und das Tabu zu brechen?
Sabine Morgenstern
BRAUCHEN 1
50x80cm, April 2020, Holzleim, Pigmentpaste, Seil.
Sabine Morgenstern
BRAUCHEN 2
30x40cm, April 2020, Mullbinde Pigmentpaste.
Sabine Morgenstern
BRAUCHEN 3
30x40cm, April 2020, Handschuh, Mullbinde, Pigmentpaste
Sabine Morgenstern
BRAUCHEN 4
20x20cm, April 2020, Foto-Barytpapier, Fäden, Reispapier
BRAUCHEN
„Venedig“
Willkommen/Gehasst
Offen Erkunden/Abhaken