„Brauchen“
Bildträger von „Dämmerung“ und „Fadensonnen“ sind gebrauchte Jutesäcke, die ich an den Seiten jeweils aufgetrennt und danach mehrere von ihnen zusammengenäht habe. Die Jutesäcke dienten zum Transport von Kakaobohnen oder Erdnüssen zur Schokoladenproduktion in Bludenz. Sie sind etwa 25 Jahre alt und weisen massive Gebrauchsspuren auf: Löcher, Risse, Verschmutzungen. Diese Verletzungen habe ich teils mit Verbandsstoff, teils mit Bienenwachs behandelt und / oder mit Papiermaché aus aktuellen Tageszeitungen bedeckt.
Solcherart bearbeitet, und in der Auseinandersetzung mit literarischen Texten (Gedichte von Paul Celan, Georg Trakl u.a.; Texte aus der Mystik), verbindet und verwebt sich das eigene Erleben mit den Erfahrungen anderer zu einem neuen Bild.
Margit Krismer
„Dämmerung“, 2019
Papiermaché, Eitempera, Japanpapier, Verbandstoff / Jute
ca. 145 x 220 cm
Foto: Günter König
Margit Krismer
„Fadensonnen“ (nach Paul Celan), 2014
Papiermaché, Sand, Eitempera, Japanpapier
Tusche, Ölpastellkreide, Verbandstoff / Jute
ca. 180 x 260 cm
Foto: Günter König