„Es sind nicht die großen Postkartenmotive, sondern vielmehr die oft wenig beachteten Details, die ihre Aufmerksamkeit erheischen. Verschiedene Gräser stehen oft am Anfang, in der künstlerischen Arbeit nochmals stark reduziert, bleiben am Ende Striche, durch Überlagerungen bekommen ihre Bilder Tiefe.“ (Andreas Rudigier)
Die Künstlerin Edmunda Hartmann verbindet in vielen ihrer Werke Malerei und Schrift. Inspiriert von der Natur und Texten, die sie teilweise jahrelang begleiten, entwickeln sich abstrakte Gemälde, in die sie mit Grafitstift handschriftlich Texte hinzufügt. Teilweise wird die Schrift übereinander gelagert und ergibt somit ihr eigenes Muster. Die Handschrift dient Edmunda Hartmann als Ausdruck der Persönlichkeit. Zudem entwickelte sie eine eigene Schriftart, in Anlehnung an die „Formensprache“ von Bodenfluglotsen (Marshaller), die ebenso an die Runenschrift (alte Schriftzeichen der Germanen) erinnert. Dabei hat sie einen Text von Christine Busta mit ihrer eigenen Schriftart übersetzt.
Die Verwendung von Eitempera und Harzen entspricht der hauptsächlichen Maltechnik der Künstlerin. Dabei nutzt sie selbst gespannte Leinwände auf Holzrahmen, die mit Hasenhautleim und Kreide grundiert werden. Das quadratische Format der Leinwände bietet dem Betrachter weniger Spielraum für Konnotationen – wie es beispielsweise Quer- oder Hochformate tun: ein Querformat erinnert häufig an Landschaften, ein Hochformat an Porträts.
Neben Malereien widmet sich Edmunda Hartmann in ihrem künstlerischen Schaffen Radierungen. Ein Sammelbegriff für Tiefdruckverfahren, bei denen Metallplatten gedruckt werden, in die vorher das Motiv geritzt oder geätzt wurde. Zwei Zitate begleiten die Künstlerin bei ihrer künstlerischen Tätigkeit: „Ein Bild wird erst durch den Betrachter fertig“ (Otto Ludwig) und „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen“ (Goethe).
Nach ihrer Ausbildung in Malerei, Grafik und Fotografie, besuchte sie als Gasthörerin Vorlesungen der Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck.
